Veröffentlicht in Zum Nachdenken

… in meinem Auto wohnt vermutlich schon eine ganze Marderfamilie

Zuerst jedoch der Anfang. Ich bin Eva, Mama einer dreijährigen Tochter und wohne in NRW.

Ich habe einen Gastbeitrag auf Mamiglueck.de, um von meinem MAMI-Alltag in der wohl bisher ungewöhnlichsten und natürlich auch einer sehr unsicheren Zeit zu berichten. Vorweg erwähnt war mein ursprüngliche geplantes Thema die VEREINBARKEIT von Kindererziehung/-betreuung und Beruf als MAMI. Dazu dann beim nächsten Mal, so viel sei gesagt, es kam anders, als man denkt und ich sollte über meine ungewollte Ausscheidung aus dem Beruf noch froh sein.

Die ersten Meldungen über die rasante Ausbreitung einer noch unbekannten Infektion gehen durch die Medien, dass das bald auf meinen Alltag einstürzte, ließ nicht lang auf sich warten. Alsbald war die Meldung raus „Die Kita bleibt ab Montag auf unbestimmte Zeit geschlossen“. Doch was bedeutet das für mich ?! Zuerst „Oh nein, ich kann mich nicht um meine Arbeitssuche kümmern, ich muss das Kind (3) betreuen“ gefolgt von: „Juhu, na dann machen wir halt die ganzen schönen Ausflüge und Sachen, die wir sonst nie machen“ , eingeholt von der Vernunft: „Moment mal, wenn die Kita zu ist, ist privat miteinander zum Spielen treffen wohl keine so gute Idee“. Und das war ja erst der Anfang vom Ganzen. Es ist gerade Ende März.

Ein Plan musste her, schnell, denn die Entspannung ohne den morgendlichen Aufstehzirkus mit Anziehen, Brote machen usw. hielt nur ein paar Tage. Das Internet ist auch jetzt ein Freund und Helfer, oder sollte ich sagen Verwirrer, zum unendlich vielen Screenshots-sammeln-Animierer? Es geht müßig voran. Der Input ist, der Antrieb es umzusetzen nicht. Man ist ja schon längst mit der 1:1 Betreuung im Gange und parallel unauffällig was aushecken? Unmöglich! Am Abend und in der Nacht läuft es auch schlecht, also alle dauermüde, denn durch den fehlenden Alltag ist die Abendroutine auch hinüber. Ich muss dazu erwähnen ich habe ein strukturliebendes Kind. „Kippelt der Stuhl, ist die ganze Küche renovierungsbedürftig“ umschreibt es wohl sehr gut.

Eine rettende Idee stach mir ins Auge und war genau nach meinem Geschmack. Ein IDEENGLAS gegen Langeweile! Die Rettung! Ich sammle alle möglichen Bastelideen der letzte Zeit zusammen und notiere sie auf kleinen Papierstreifen, auch die ursprünglich geplanten Osterkleinigkeiten und Spielchen kommen hinzu und im Nu kann es losgehen. Hier sei erwähnt, es müssen von Anfang an klare Regeln bestehen, wann oder wie oft das Glas zum Einsatz kommt. Ich hab es durch lautstarkes Einfordern merken  müssen und gebe faierweise den Hinweis. Bei Kleinkinder bringt natürlich das Nichtlesenkönnen einen gewissen Vorteil mit sich, denn zieht man BASTELN und ist selbst nicht motiviert, wird einem schon etwas anderes einfallen, aber: DAS KIND WIRD NICHT DIREKT BESPIELT.

Denn das ist im Moment die größte Herausforderung. Immer wieder läuft es darauf hinaus, dass durch das Fehlen der Kinder und dem Kita-Alltag die Motivation schwindet, selbst Ideen zu entwickeln. Meine Tochter war bisher Spitze darin, sich selbst zu beschäftigen, ewig lang Bilder ausmalen oder ein Puzzle spielen, doch im Moment ist es nicht einfach, dass zu erhalten. Ich denke aber, es wird sich die Mühe und auch mal der Streit lohnen, denn sonst verlieren wir in der Krisenzeit sehr viele vorhandene Eigenschaften des so sozialen kleinen Wesens Kind. Und das ist der Punkt, der mich am meisten trifft. Ich leide auch, wenn ich nur noch über das Handy mit Anderen kommunizieren kann, aber immerhin KANN ich das. Unsere Mäuse sind plötzlich „allein“. Nach jeder pfeffrigen Situation versuche ich daran zu denken, um mein Kind besser verstehen zu können. Viele schwere Momente, laute Momente, Zickereien und Diskussion rühren genau daher. Es schmerzt mich sehr, darüber nachzudenken, dass das gerade genau so passiert. Aber wir, Mama und / oder Papa müssen daran denken, wir können selbst damit kaum umgehen, die Kleinen jedoch noch viel weniger, sie haben es noch nicht lernen können ihre Emotionen richtig zu sortieren.

Um auf die Marderfamilie zurückzukommen:

Nach heutigem Stand steht mein Fahrzeug seit gut 5 Wochen unbewegt in der Garage. Wir wohnen auf dem Land.

To be continued…

Danke liebe Eva für deinen tollen Beitrag! Übrigens gibt es bald wieder einen Artikel mit tollen DIY-Ideen von ihr.

Und für alle, die noch auf der Suche nach einem aussergewöhnlichen, selbstgenähten Mundschutz sind: Eva näht für Mamas & Papas und Kinder in jedem Alter. Bei Interesse könnt ihr euch bei Eva melden: evklemm@gmail.com oder bei Instagram unter basteltrude

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